Der Fliegende Mörder – Kriminalgeschichten der Klasse 8b

Im Deutschunterricht der Klasse 8b wurde zum Thema Kriminalgeschichten gearbeitet und dabei auch eigene Geschichten verfasst. Hier eine tolle Leseprobe: 

Der Fliegende Mörder

Im Jahre 1930 fand in der Türkei eine große Eröffnungsfeier statt, denn es machte ein neuer moderner Flughafen auf, der für einen übergroßen Tumult gesorgt hat. 

Das Hauptevent war jedoch nicht der Flughafen, sondern ein brandneues Flugzeug, das zu dieser Zeit ziemlich selten war. Noch dazu war es Weihnachten und es wurde Glühwein an den Straßen verkauft. Planmäßig sollte das Flugzeug von der Türkei bis nach Deutschland, Hamburg, fliegen. 

Der Besitzer des Flughafens kündigte an: „Meine Damen und Herren, ich wünsche Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest! Weihnachten ist eine Zeit, in der man nur mit der Familie sein sollte, und genau aus diesem Grund besteht die Passagierliste nur aus Kindern mit deren Eltern.“ Am Ende seines Satzes schnitt er das Band durch und ehe man sich versah, wimmelte es nur noch von stürmischen, aber auch zutiefst glücklichen Familien, die sich um den Eingang des Flugzeuges drängelten. Dreißig Minuten sind vergangen, bis alle Frauen, Kinder und Männer sich hingesetzt hatten und abwarteten in das grandiose Land, Deutschland, zu fliegen, um sich dort bis in die Nacht zu betrinken und zu feiern.

Eine Familie war noch fröhlicher als alle anderen. Man sah ein junges Mädchen mit ihrem Vater, ihrer Mutter und natürlich ihrem kleinen süßen Bruder. Sie alle trugen Weihnachtsmützen mit ihren Namen darauf. Wenn ich mich richtig erinnere, hieß das Mädchen Defne, doch an die Namen der Eltern kann ich mich nicht mehr erinnern. Der Flug ging los und sie sahen allesamt aus dem Fenster, wie der Schnee immer kleiner zu werden schien. Acht Stunden des Spielens und der Freude vergingen für sie, bis das Flugzeug landete und der Vater fragte, ob noch jemand auf die Toilette müsse, da sie noch eine lange Fahrt bis zu dem Hotel vor sich hatten. „Ja ich gehe noch einmal schnell, bin gleich wieder da.“ Wie unschuldig ihre Stimme damals noch war…..

Sie ging auf die Toilette, wollte sich die Hände waschen und dachte dabei daran, was für ein Geschenk sie wohl bekommen würde. Ihr war plötzlich schwindelig, ihre Augen wollten ihr nicht mehr gehorchen und fielen zu. Sie machte mit leichten Kopfschmerzen ihre Augen auf und merkte, dass sie nur kurz von Schwindel befallen worden war. Sie ging aus der Toilette hinaus und es wimmelte von Sanitätern und Polizeibeamten.

Sie ging nach vorne und fragte sich, wie lange sie wohl geschlafen hatte. Doch nach einigen Schritten blieb sie stehen. Sie schrie so laut sie konnte, denn es war ihre Familie, die in einen Leichensack gesteckt wurde. Sie sah noch das Gesicht ihres kleinen Bruders, das vollkommen zerfetzt war, bevor sie ins Koma fiel.

Es dauerte zwei Stunden, bis sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Sie war erst 15, also noch nicht volljährig, darum war sie gezwungen, zu ihrem Onkel, der auch noch in Trauer war, zu ziehen. Als sie dort ankam, hatte ihr Onkel ein Zimmer für sie vorbereitet. Insgeheim wünschte sich Defne, dass es die Familie von ihrem Onkel getroffen hätte. Man konnte es ihr nicht übel nehmen, denn sie hatte ja schließlich vor nicht einmal einem Tag ihre gesamte Familie verloren. Sie ging mit ihrem Koffer in ihr neues Zimmer, schloss die Tür hinter sich ab und warf sich weinend auf ihr Bett. 

Stunden vergingen, bis Ihr Onkel Gabriel (ein erfolgreicher Detektiv) beschloss, mit dem Trauern aufzuhören und sich des Falles anzunehmen. Keine Familie sollte am Tage vor Weihnachten zerstört werden! Wer auch immer seinen Bruder umgebracht hatte, sollte genauso grausam sterben. Er schwor sich, diese Person zu finden und ihr dasselbe anzutun. 

Seine Trauer ging erst in Hass und dann in Entschlossenheit über. Er erzählte Defne mit einem Funkeln in den Augen, dass er und sie herausfinden würden, wer ihr das angetan hat. Er sagte ihr jedoch nicht, was er dann vorhatte dem Mörder seines Bruders anzutun. 

Es sind Jahre vergangen und ich hasse die Art, wie Gabriel redet immer noch abgrundtief…

Stunden vergingen und Onkel Gabriel rief Defne aus ihrem Zimmer hinunter, denn es schien, als hätte er was Neues heraus gefunden. „Ich habe lange recherchiert und fand heraus, dass es viele Familien gibt, die während des Fluges erstochen werden. Dies kann nur bedeuten, dass wir es mit einem Serienmörder zu tun haben. Aber ich weiß nun auch, dass der Mörder sich am Nordpol versteckt hält und zu unserem Vorteil habe ich auch ein Jet, also können wir in zwei Stunden da sein. Mach dich bereit!“

Defne schien erst verwundert zu sein, weil sie dachte, dass der Jet nur Dekoration wäre, doch nun ergibt es ein wenig Sinn, weil sie sich schon immer gefragt hatte, weshalb ein Jet zur Dekoration einen Motor besitzt. 

„Wie?“ fing Defne an zu reden. „Wie hast du es geschafft den Mörder aufzuspüren?“

Er behauptete, dass er einen guten Freund bei der Armee hätte, der gesagt hat, dass es unregistrierte Flugobjekte in der Gegend von dem Flugzeug gab und die sollen zum Nordpol geflogen sein.

Sie flogen los und aßen während des Fluges auch etwas. 

Als sie ankamen, landeten sie genau fünf Meter neben den genauen Koordinaten. Als sie ausstiegen und genau auf den Koordinaten stehen blieben, hatten sie nicht einmal genügend Zeit um überhaupt zu denken, dass da nichts wäre, denn Sie verschwanden durch den Boden unter sich. 

Sie erwachten beide vor einem alten Mann in einem roten Mantel, der einen langen weißen Bart trug. 

„Wie seid ihr hierher gekommen!?“ erwiderte der fette Mann in rot mit ernster Stimme. Verwirrt von dem harten Aufprall und dem Ähneln dieses Mannes mit dem Weihnachtsmann schüttelten sie sich erst den Schnee vom Körper. Defne sah sich ziemlich genau um, sie sah ein riesiges Buch, das vielleicht 10 mal so groß wie sie und 5 mal so breit war, einen großen Apparat mit einem kleinen Mikrofon und einem kleinen Lautsprecher, eine Schneekugel, die der Größe ihres Kopfes entsprach und ein veraltetes Tor aus grünem Holz. 

Sie sah sich diesen Mann noch einmal genauer an und sagte zwei einzelne Worte, die Gabriel einfach nicht glauben wollte, „Santa Claus!“ Der Weihnachtsmann zeigte noch kurz Überraschung in seinen Gesichtszügen, doch dann formte sich daraus ein Lächeln, das alles andere als freundlich zu sein schien. „Du hast es geschafft mich hier aufzuspüren darum hast du auch die Wahrheit verdient.  Ich bin für den Tod deiner Eltern verantwortlich! Denke bloß nicht, dass es mir leid tut, denn es war pure Absicht.“ 

Defne standen Tränen in den Augen, sie wollte zu ihrem Onkel Gabriel, doch sie bemerkte, dass er sich nicht bewegen konnte, aber weil sie wusste, dass sie dagegen ohnehin nichts ausrichten konnte, ließ sie es. Doch ihre Unfähigkeit bereitete ihr nur noch mehr Tränen. „Wieso hast du sie getötet? Wieso hast du meine Familie getötet?!“ Dem Weihnachtsmann entwich ein kleines Kichern, er ging langsam auf sie zu  und legte seine Hand auf ihre Stirn, ohne dass sie auch nur irgendetwas dagegen machen konnte. Ihre Augen waren dabei zuzugehen und sie hörte noch kurz vom Weihnachtsmann: „Nicht ich war es, der sie direkt getötet hat.“

Es war fast so, als würde sie in einem Albtraum feststecken, denn sie war wieder in diesem Flugzeug gefangen und sah sich selbst, wie sie auf die Toilette ging. Sie sah sich selbst kurz zu, bis sie bemerkte, dass ihr gar nicht schwindelig wurde. Sie ging zum Fenster der Toilette und es öffnete sich von selbst. Plötzlich bekam sie von einer Hand mit einem roten Ärmel außerhalb des

Flugzeuges ein Messer und ging damit, ohne gesehen zu werden, auf ihre Eltern zu und tötete sie kaltblütig.

Defne erwachte wieder aus diesem grausamen Albtraum und ging weinend zu Boden. Nach einigen Minuten fragte sie den Weihnachtsmann, wieso er nicht selbst mordete und es anderen überließ. 

Er zeigte auf das große Buch und sagte „Wenn ein bösartiger Mensch ein Verbrechen begeht, kommt er auf diese Liste und bekommt keine Geschenke von mir, doch wenn ich ein Verbrechen begehe, saugt mich das Buch in sich und ich weiß nicht, was dann mit mir geschehen wird. Denkst du wirklich, ich besitze Magie oder gebe allen gerne Geschenke? Oh nein, denn zu diesen Taten zwingt mich dieses verdammte Ding!“

Defne war keineswegs dumm und begriff schnell, wie sie es dem Weihnachtsmann  heimzahlen konnte. 

Sie sprang auf und rannte geradewegs auf den Weihnachtsmann los und zog dabei ein Messer. „Mit einem kleinen Messer wirst du mich nicht verletzen können, es wird bei mir nur wie ein Dornenstich sein, doch selbst das werde ich dir nicht erlauben!“ Er schob seine Hände vor sich, um ihr das Messer wegzunehmen, doch sie drehte es um, drückte es ihm selbst in die Hand und zog es mit der Hand des gerade verwirrten Weihnachtsmannes auf ihr Herz zu. In dem Moment, in dem sie zu Boden ging und blutete, erzählte sie dem Weihnachtsmann alles, wie sie sich gefühlt hat und was seit dem Mord an ihren Eltern geschah und das sie ihn auf alle Zeit dafür hassen würde. 

Sie starb an diesem einen Stich, der auch mein komplettes Leben zerstörte.

Das Buch ließ Gabriel einschlafen und öffnete ein Portal zu seinem Bett, in dem es ihn hineingeschmissen hat. Der Weihnachtsmann aber wurde vom Buch eingesaugt und Defne wurde an diesem kalten Ort zurück gelassen.

Was Gabriel aber nicht weiß, ist, dass das Buch nicht mein Ende sein wird – weshalb ich mich an ihm dafür rächen werde, dass er Defne zu mir geführt hat und ich werde hier noch rauskommen denn es ist nur eine Frage der Zeit bis mich das Buch nicht mehr halten kann. Ich spüre es!

Shayan 8b